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Zugspitze 2964m

Zugspitze, Jubiläumsgrat und Alpspitze (v. rechts nach links)

Die Zugspitze, ein schöner Berg? Wenn man nur an den Gipfel denkt sicherlich nicht. Die Zugspitze, Deutschlands höchster, meistbesuchter Fast-Dreitausender in den Alpen ist ein Paradebeispiel dafür, wie man die Bergnatur mit Beton, Seilbahnen und anderen "zivilisatorischen Errungenschaften" verunstalten kann.

Trotzdem finden hier Bergsteiger noch Bergtouren von atemberaubender Schönheit. Die Zugspitze ist nach wie vor ein hochalpiner Gipfel auf den auch dementsprechende ernste Wege führen.

Route durchs Höllental

Weg durchs Höllental

Lage:
Wettersteingebirge

Ausgangspunkt:
Grainau, Ortsteil Hammersbach (775m)

Beste Zeit:
Ende Juni bis Oktober

Hütten:
Höllentalangerhütte (1379m), bew. Anfang Juni bis Mitte Oktober, offener Winterraum

Ausrüstung:
Wetterschutz, Grödeln bzw. Steigeisen (!)

Karten/Führer:
AV-Karte 1:25 000, Nr. 4/2 "Wetterstein und Mieminger Gebirge, Mittleres Blatt"/
Klettersteige Bayern, Vorarlberg, Tirol, Salzburg. 90 ausgewählte Klettersteige zwischen Rhein und Salzach (Rother Wanderführer)
; Wetterstein und Mieminger Kette. Gebietsführer für Wanderer und Bergsteiger

www.garmisch-partenkirchen.de

Dauer:

Bis zum Gipfel habe ich selbst ca. 8 Std. gebraucht. Bei ungünstigen Verhältnissen (insbesondere, wenn die Randkluft des Höllentalferners zur Gipfelwand zu sehr ausgeschmolzen ist!) kann auch deutlich mehr Zeit notwendig sein.

Charakter/Schwierigkeiten der Tour:

Für meine Begriffe ist dieser Anstieg der schönste auf die Zugspitze. Er ist landschaftlich äußerst abwechslungsreich und man überwindet sämtliche Höhenstufen. Allerdings sind dabei auch 2190 m Höhenunterschied zu bewältigen, weswegen die Tour konditionell anspruchsvoll ist und Berg- u. Klettersteigerfahrung voraussetzt. Schlüsselstelle ist die Überschreitung der Randkluft vom Höllentalferner zur Gipfelwand. Achtung: Für die Überschreitung des Höllentalferners sind Grödel oder Steigeisen meist schon ab Juli angeraten!

Wem die gesamte Tour in einem Ritt zu sehr in Konditionsbolzerei ausartet, der findet ein gutes Quartier in der Höllentalangerhütte. Allerdings sollte man sich nach meiner Erfahrung vorher anmelden, da die Hütte oftmals überfüllt ist. Des weiteren würde ich von der Tour an Wochenenden wegen ihrer allgemeinen Beliebtheit abraten. 

Aufstieg:

Von Hammersbach geht man auf breitem Weg immer am Hammersbach entlang taleinwärts. Nach einigen Kehren gelangt man an die Eingangshütte zur Höllentalklamm (Eintritt! 2,50 € Erwachsene, 1 € AV-Mitglieder). Ein kleiner Tipp für ständig klamme Bergsteigerbörsen: Wenn man zeitig genug (vor 8:00) die Eingangshütte passiert, ist der Eingang zur Klamm offen.

Der Weiterweg führt durch die Klamm (manchmal kann eine Regenjacke ratsam sein) und bequem zur Höllentalangerhütte. Von dort geht man nach dem Abzweig zur Riffelscharte links weiter zu den Klammern der "Leiter". Nach der "Leiter" folgt das "Brett", eine ausgesetzte Plattenquerung. Weiter über Grün, später etwas mühsamer über Moränenschutt zum Höllentalferner.

Der Höllentalferner wird anfangs ansteigend, dann in einem weiten Bogen nach rechts überschritten. Hier ist Vorsicht angeraten. Der Gletscher ist nicht steil und spaltenarm, aber bei allen meinen Begehungen war Blankeis vorhanden. Grödel oder Steigeisen sind unbedingt zu empfehlen! Die schwierigste Stelle ist immer wieder die Randkluft, die zur Gipfelwand überschritten werden muss. Kleinere Personen können da schon mal bis zur ersten Sicherung Probleme bekommen diese zu erreichen (die Versicherungen werden aber von Jahr zu Jahr den Verhältnissen angepasst).

Ist man einmal in der Gipfelwand folgt man immer den guten Markierungen und Sicherungen zunächst nach Norden hinauf, dann in südwestlicher Richtung quer durch die Ostflanke zur Irmerscharte (etwas exponiert). Nach der Irmerscharte linkshaltend durch die Nordflanke (kann mitunter vereist sein) zum Grat hinauf und auf diesem rechts zum Ostgipfel der Zugspitze. 

 

Der Ostgipfel der Zugspitze

Rückblick ins Höllental kurz unterhalb des Zugspitz-Ostgipfels

Noch mehr Infos findet Ihr unter nebenstehendem Link (Zugspitzbahn, Preise, Abfahrtszeiten usw.)

www.zugspitze.de

 

Abstieg:

Zum Abstieg gibt es nicht viel zu sagen. Da mehrere Bahnen auf der Zugspitze enden, ist dieser kein Problem. Bedeutend unterhaltsamer ist es jedoch, die hier beschriebene Tour mit einer Begehung des Jubiläumsweges zur Alpspitze fortzusetzen. Dazu ist eine Übernachtung im Münchner Haus notwendig (Tipp: Rechtzeitig anmelden, da im Münchner Haus fast immer Andrang herrscht!).

Jubiläumsweg

Dauer:

Die Gesamtdauer bis zur Seilbahnstation der Osterfeldbahn beträgt ca. 7 - 9 Std., bei ungünstigen Verhältnissen kann sie sich jedoch enorm verlängern; ich selbst traf an der Alpspitze Bergsteiger, die wegen teilweiser Vereisung 12 Std. benötigten.

Charakter/Schwierigkeiten der Tour:

Der Jubiläumsgrat ist ein extrem langer und anspruchsvoller Klettersteig mit ungesicherten Passagen (II) und stellenweise äußerst ausgesetzt. Bergerfahrung und stabiles Wetter sind unerlässlich.

Diese Route wird an schönen Tagen von vielen Bergsteigern begangen, oftmals aber ob ihrer Länge unterschätzt. Eine gute Kondition ist hier erforderlich. Die Versicherungen beginnen erst an der Inneren Höllentalspitze, von der Zugspitze bis dahin ist der Grat unversichert. Hier müssen auch die schwersten Stellen im Abstieg (!) bewältigt werden. Ansonsten ist die gesamte Route markiert.

Die Route kann auch in entgegengesetzter Richtung begangen werden (reizvoll, da am Ende der Gipfel der Zugspitze als Ziel steht), ist dann aber bedeutend anstrengender.

Achtung: Für diese Tour unbedingt auf stabiles Wetter achten!

Aufstieg:

Vom Ostgipfel der Zugspitze geht man zunächst immer der Grathöhe folgend zu einem abstehenden Felsen. Hier beginnen die Schwierigkeiten. Es geht rechts hinab (II) und teilweise sehr ausgesetzt am Grat oder unmittelbar darunter weiter. Danach hat man hinunter bis zur tiefen Scharte vor der Inneren Höllentalspitze eine Wandstufe (II) zu überwinden.

Weiter rechts vom Grat hinauf zur Inneren Höllentalspitze (2741 m). Nun immer am Kamm über die Mittlere Höllentalspitze (2743 m) zur Höllentalgrathütte (Achtung: Nächtigung nur im Notfall!). Auf dem Weg dorthin trifft man rechts auf den Abzweig zur Knorrhütte (Notabstieg, unschwierig, ca. 1 Std.). Nach der Mittleren folgt die Äußere Höllentalspitze (2720 m), dahinter steil hinab in eine Scharte und an guten Versicherungen über einen Gratturm und die Vollkarspitze (2630 m) hinweg. 

Nun hat man den Hochblassen vor Augen. Vor seinem Gipfelaufbau geht man jedoch links ab (bezeichnet) und auf Steigspuren durch Geröll hinab. Der Weiterweg führt durch eine Rinne kurz hinauf (Hochblassen-Signalgipfel 2696 m) und dann wiederum hinunter zur Grieskarscharte (2463 m).

Schließlich über den langen Südwestgrat (teilweise versichert) nochmals ca. 170 Hm hinauf zur Alpspitze.

Abstieg:

Der kürzeste Abstieg führt zweifelsohne über die "Nordwand-Ferrata" ohne große Schwierigkeiten und mit viel Eisen nach Norden hinab und links hinüber zur Seilbahnstation am Osterfelderkopf (2050 m; 1-1½ Std.).

Blick von der Zugspitze nach Ehrwald

Auf den letzten Metern des Höllentalsteiges mit Rückblick zum Eibsee

Rückblick vom Jubiläumsgrat zur Zugspitze

Blick von der Mittleren Höllentalspitze über den Jubiläumsgrat hinweg zur Zugspitze

 

Noch mehr Informationen und Bilder könnt Ihr über meine Linkseite finden. Dort gibt es auch allgemeine Hinweise zu Übernachtungsmöglichkeiten, Bergbahnen usw.


Copyright © 2002 Uwe Gerber. Alle Rechte vorbehalten.

Stand:     28. Oktober 2018

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