Der Breite
Grießkogel ist einer der höchsten Berge im Sellrain und bietet eine wunderschöne
Aussicht. Als Tagestour von Gries aus und wieder zurück ist die Tour recht
lang. Besser man wählt die Winnebachseehütte als Stützpunkt.
Ab Winnebachseehütte zunächst markierter Weg, später
unmarkiert. Orientierungssinn, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind
Voraussetzung für die Tour, ebenso Gletschererfahrung. Bei aperen Gletscher
kann auf das Benutzen der Gletscherausrüstung verzichtet werden. Mitführen
würde ich die komplette Gletscherausrüstung jedoch, da auch im Hochsommer die
Spalten der Gletscher über Nacht schnell verschneit sein können oder beim
Abstieg Steigeisen sehr angenehm sein können.
Für
Skitouren ist der Aufstieg zur Winnebachseehütte und auch der Weiterweg durchs
Winnebachkar je nach Schnee- u. Wetterlage etwas lawinengefährdet.
Dauer:
Vom Ausgangsort Gries bis
zum Gipfel und zurück ca. 7½ - 8 Std. Von der Winnebachseehütte bis zum
Gipfel 2½ - 3 Std.
Die
Winnebachseehütte ist ein hervorragender Ausgangspunkt für die
beschriebenen Touren.
Sie
besitzt 8 Betten/Zimmerlager, 29 Matratzenlager und einen offenen
Winterraum mit 12 Lagern. Sie ist geöffnet von Ende Juni bis Anfang
Oktober und Anfang März bis Anfang Mai.
Die
Hütte ist für meine Begriffe noch eine Hütte im ursprünglichen Stil;
einfach, jedoch urgemütlich. Sie wird vorbildlich vom Hüttenwirt
Michael Riml und seinem Team geführt. Einfach Spitze ist die
hervorragende Küche (unbedingt die Kasspatzen oder Kaiserschmarren
probieren!!). Seit
dem Umbau 2003 ist auch der Sanitärraum komfortabler geworden, zudem
wurde eine Dusche eingebaut.
Aufstieg:
Als Ausgangspunkt wählt
man am besten die Winnebachseehütte
(2362 m). Den Aufstieg zur Hütte habe ich auf der Seite zum Gänsekragen
beschrieben, siehe dort.
Von der
Winnebachseehütte geht man zunächst noch eben nach Norden bis zur
Weggabelung/Wegkreuz (gekennzeichneter Weg Nr. 141 führt zum
Winnebachjoch, Übergang zum Westfalenhaus). Vom Wegkreuz weiter in
nordwestlicher Richtung durchs Winnebachkar bis man rechts (im
Aufstiegssinne) die felsigen Ausläufer des Letschhorns passiert hat.
Der Weg wendet sich hier zunächst wieder kurz nach Norden, dann wieder
nach Nordwesten, wird etwas steiler und felsiger und führt bis kurz vor
das Zwieselbacher Joch
(2870 m). Im Frühsommer erleichtern Schnee/Firnfelder den Aufstieg.
Kurz unterhalb des Zwieselbacher Jochs (hier wieder Wegkreuz) geht man
weiter in westliche Richtung über den Grießkoglferner. Knapp oberhalb
von 3000 m gelangt man an eine kurze Steilstufe. Die Spaltenzone dieser
wird links umgangen. Danach über den kaum ausgeprägten Nordgrat auf
den Gipfel.
Die Wegfindung
ist insgesamt recht einfach und größere Schwierigkeiten nicht
vorhanden. Lediglich die spaltenreiche Steilstufe (ca. 37°) gebietet
etwas Vorsicht und kann bei Neuschnee oder aufgeweichtem Schnee mühsam
werden.
Abstieg:
Im Abstieg
nutzt man zumindest bis zum Zwieselbacher Joch den gleichen Weg wie im Aufstieg.
Möchte man zur Winnebachseehütte zurück, geht man den gesamten Aufstiegsweg
zurück.
Es gibt
jedoch auch die Möglichkeit nach Norden ins Larstigtal abzusteigen. Man wendet
sich unterhalb der Steilstufe des Grießkoglferners nach Norden zur
Larstigscharte (3032 m). Von der Lastigscharte steigt man auf dem rechten
(östlichen) Teil des zweigeteilten Lastigferners, immer sehr weit rechts
haltend weiter ins Larstigtal ab. Der Larstigferner ist jedoch sehr spaltenreich
und daher nur für geübte Gletscherwanderer zu empfehlen.
Ein
weiterer Abstieg führt vom Zwieselbacher Joch über den
Zwieselbachferner zur Guben-Schweinfurter Hütte.
Übrigens
gibt es seit ein paar Jahren eine völlig eisfreie Variante des
Aufstiegs zum Breiten Grießkogel ohne jede Gletscherberührung. Der Weg
führt übers Grastal im Norden als auch aus dem Sulztal im Süden auf
den Gipfel. Allerdings ist der Aufstieg vollkommen weglos und nicht
gekennzeichnet.
Eine
Beschreibung einer Besteigung aus dem Grastal findet ihr hier.