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Hoher Seeblaskogel 3235 m, Überschreitung
Charakter/Schwierigkeiten der Tour:Der Hohe Seeblaskogel erhebt sich ziemlich isoliert von den Nachbarmassiven im schönsten Teil der Sellrainer Berge. Neben dem Zugang vom Westfalenhaus, der im Grüne-Tatzen-Ferner seinen Schlüssel hat, gibt es einen zweiten Normalweg von der Winnebachseehütte. Man kann beide Routen kombinieren und gestaltet das Unternehmen zu einer Rundtour aus. Der
Hohe Seeblaskogel zeigt sich nach außen eher schroff und abweisend, doch sind
die beiden Normalrouten für Geübte nicht allzu schwierig. Das Kuriosum am Berg
ist sicherlich der Grüne-Tatzen-Ferner, dem zwei Gratausläufer ein enges Bett
geben. Dauer:11½ Std. (2 Std. Hüttenzustieg, 3¼ Std. Gipfelanstieg, 2 Std. Abstieg zum Westfalenhaus, 4¼ Std. Rückweg über Winnebachjoch)
Aufstieg:Zuerst von der Winnebachseehütte (2362 m) auf markiertem Moränensteig an einigen Lacken vorbei. Weiter gegen Osten Richtung Bachfallenferner. Kurz vor Erreichen der Gletscherzunge links abknickend und hart an den Wänden entlang über abschüssige Geröllhalden. Vorsicht! Teilweise wirklich sehr loses Gestein und Geröll. Teleskopstöcke können hilfreich sein. Man steigt an der Schrofenmauer der Grünen Tatzen vorbei weiter aufwärts. Zeitweise von Steigspuren geleitet über Blockschutt und loses Geröll in einer Art Karschlauch. Jetzt wendet man sich linker Hand in die Flanke, bevor es ein Stück über den felsigen Kamm geht. Über den Südgrat weiter bis zu einer kleinen Scharte, wo man den Grüne-Tatzen-Ferner betritt. Durch den Firnschlauch gerade aufwärts bis zum obersten Ostgrat, über dessen leichte Blöcke (I) schließlich der Gipfel gewonnen wird.
Bei gutem Wetter hat man vom Gipfel eine fantastische Aussicht. Im Norden kann man bis ins Karwendel und Wetterstein sehen, im Westen in die Lechtaler Alpen. Im Süden sieht man die markanten Gipfel des Stubai wie den Schrankogel, Schrandele, Windacher Daunkogel und Zuckerhütl. Nach Südosten zu fällt der Hohe Seeblaskogel in einer steilen Wand ab. Tief unten erkennt man den Ausgangspunkt der Tour, den Winnebachsee mit gleichnamiger Hütte. Abstieg:Zunächst wieder auf dem obersten Ostgrat durch den Firnschlauch gerade abwärts bis zum Grüne-Tatzen-Ferner. Durch ein enges Hochkar über mürbe Steilhänge weiter abwärts bis zu einem Hinweisschild. Dort biegt man links ab und durch das Moränenvorfeld des Längentaler Ferners immer dem Dr.-Siemons-Weg folgend das Tal hinaus zum Westfalenhaus Vom Westfalenhaus erreicht man über einige Bachrunsen hinweg nach längerer, stetig absteigender Hangquerung im Angesicht des mächtigen Lüsenser Fernerkogels das Längental. Im Abstiegssinne auf der linken Bachseite weiter nach Lisens. Will
man nicht nach Lisens absteigen, ergibt sich auch die Möglichkeit einer Hüttenverbindung
zurück zur Winnebachseehütte (ca. 4¼ Std.).
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